Mit dem Winzer durch das Jahr – Laubarbeit & Landschaftspflege (3)
Wenn wir mit euch, mit unseren Weinfreundinnen und Weinfreunden, zusammen bei der Weinverkostung sitzen, kam schon des Öfteren eine Frage auf:
Du, Toni, wie sieht denn das Arbeitsjahr im Weingarten aus?
Mit den steigenden Temperaturen kommt reges Leben zurück in den Weingarten. Nun ist es wichtig, sich auf den gesamten Schutz der Pflanze zu konzentrieren. Nicht nur, nennen wir es, „große“ mit dem Auge leicht zu erkennende Tiere und Lebewesen, sondern auch vor den winzigkleinsten Lebewesen müssen wir die Pflanze schützen.
Über den Frühling und Sommer hinweg sind wir immer wieder im Weingarten anzutreffen. Dort entfernen wir Bodenaustriebe vom Weinstock. Wir bringen die Weingartenzeilen in Form – dazu zählen Arbeiten wie Laubheften, händisches einschlüpfen und auch das Entblättern.
Warum lasst ihr die Natur nicht einfach Natur sein – wachsen und wachsen lassen, oder so ähnlich?
Julia hat in ihrer Abschlussarbeit an der Weinbau- und Landwirtschaftsschule darüber geschrieben und erkannt, dass die Laubarbeit wesentlich zur Qualität der Trauben und des Weines beiträgt.
Hier ein Beispiel aus der Praxis: Im Weingarten ist es wichtig für ein optimales Blatt-Frucht-Verhältnis zu sorgen. Beim Entblättern wird dafür gesorgt, dass die Laubwand luftiger wird und die Trauben nach einem Regenguss schneller abtrocknen – somit ist die Pilzgefahr reduziert.
Meint man es mit dem Entblättern zu gut, sprich man nimmt zu viel weg, können die Trauben einen Sonnenbrand bekommen. Ja tatsächlich! Das wiederum lässt Bitternoten in den Trauben und somit im Wein entstehen.
Toni und Julia sind daher immer wieder im Weingarten, um tolle Traubenqualitäten zu sichern und großartige Weine zu erzeugen.
Wir haben gedacht, zu viel zu trinken sei ungesund. Also haben wir aufgehört zu denken 😉