Mit dem Winzer durch das Jahr – das Binden (2)
Wenn wir mit euch, mit unseren Weinfreundinnen und Weinfreunden, zusammen bei der Weinverkostung sitzen, kam schon des Öfteren eine Frage auf:
Du, Toni, wie sieht denn das Arbeitsjahr im Weingarten aus?
Im Kreislauf der Natur wenden wir uns den nächsten Arbeitsschritten im Weingarten zu. Nachdem wir mit dem Rebschnitt (hier geht’s zum Beitrag) fertig sind, wenden wir uns etwaigen Schäden, die am Draht, am Gerüst oder an den Stecken und Pfählen entstanden sind zu und reparieren diese.
Mit den ersten wärmenden Sonnenstrahlen erwachen auch langsam die Reben aus ihrem Winterschlaf – der Saftfluss setzt ein. Das ist gut zu beobachten, denn an den Schnittstellen tritt Wasser aus. Diese Lebenssäfte machen das Rebholz geschmeidig und biegsam.
Nun ist es an der Zeit für den nächsten Familienausflug der Familie Perner.
Bei den schönen Temperaturen treffen wir uns alle im Weingarten, um das Fruchtholz nach unten an die dafür vorgesehenen Drähte zu binden. Die Bindearbeit unterstützt den Weinstock dabei, ein gleichmäßiges Wachsen der Triebe zu fördern.
Diese Arbeit erfordert viel Feingefühl, weil, je nach Sorte, die Reben biegsamer oder etwas brüchiger sind. Mit Gefühl werden die Reben gebogen und um den Draht gewickelt. Als Ungeübte*r muss man schon mal aufpassen, damit man keine Reben abbricht! Da empfiehlt sich eine Sorte wie zum Beispiel der Welschriesling – der nimmt das lockerer und windet sich leicht um die Drähte
In diesem Jahr haben wir uns auch unserer Junganlage in St. Peter am Ottersbach gewidmet. Sie ist jetzt stark genug, um ohne Schutzhülle zu wachsen. Um sie dennoch optimal zu unterstützen, haben wir sie an den Leitstecken festgebunden.
In der nachstehenden Galerie könnt ihr einen digitalen Ruckizucki-Ausflug in die Südsteiermark und unsere Weingärten machen. Wir freuen uns schon darauf, euch bald wieder bei uns persönlich begrüßen zu dürfen. Bis bald!
Wein ist ein Roman, den der Winzer mit den Trauben schreibt.
Thomas Häntsch