Durch das Weinjahr / Jänner – Juni
Was ist im letzten halben Jahr in unseren Weingärten passiert?
Man sagt doch, Weinbauern schneiden im Winter die Reben und im Herbst wird geerntet und zwischen drinnen wird nur zugeschaut wie die Trauben sich entwickeln. Ganz so einfach ist das in der Realität aber nicht.
Jänner –
Wie jedes Jahr beginnen wir mit dem Rebschnitt im Winter. Das überschüssige Rebholz wird, bis auf einen Trieb, weggeschnitten.
Februar –
Nach dem Rebschnitt haben wir die abgeschnittenen Triebe aus dem Drahtgerüst rausgezogen.
Mitte Februar fingen wir mit dem Binden an.
März –
April-
Mai –
Die neue Triebe haben sich langsam Entwickelt und der Weingarten wurde Grün. Wir könnten also mit dem Ausbrocken starten. Das Ausbrocken ist einer der ersten qualitätssteigernden Maßnahmen im Weingarten. Hier werden die Triebe aus Nebenaugen oder unterentwickelte Triebe entfernt. Auch müssen die sogenannten Wasserschoße ( Triebe, die aus dem Stamm in Bodennähe wachsen) entfernt werden. Dies wird bei uns maschinell gemacht mit der Bürste. Dieses Gerät bürstet die Triebe vom Stamm weg und entfernt gleichzeitig das Gras direkt unter die Reben. Somit benötigen wir kein Herbizid mehr.
Durch den ständigen Regen war die Gefahr für eine Pilzinfektion sehr hoch. Da die Weingärten permanent nass waren, könnten wir keinen Pflanzenschutz betreiben, weil wir unsere Steilhänge nicht befahren könnten. Jeder Tag, wo die Weingärten halbwegs befahrbar waren wurde genutzt um unsere Reben zu schützen.
Juni –
Mit Anfang Juni kamen die wärmeren Temperaturen und man konnte die Triebe beim wachsen zuschauen. Und somit begann der Stress im Weingarten.
Das Einleiten stand als nächsten an. Hier werden die Triebe ins Drahtgerüst gegeben um sie vor dem Wind zu schützen, der die Triebe abreißen kann. Eigentlich machen wir diese Arbeit maschinell, doch unser größter Weingarten in Eckberg wurde vom Hagel erwischt und diese Triebe waren besonders empfindlich und brachen bei jeder kleinen Berührung ab, was das Einleiten ziemlich erschwerte.
Um den 20. Juni herum begann die Rebblüte. Zwei Wochen später als im letzten Jahr.
Pflanzenschutz stand ganz vorne auf der to-do Liste. Hohe Luftfeuchtigkeit und hohe Temperaturen sind ideale Bedingungen für Infektionen und die Blüte ist das empfindlichste Rebstadium.
Mit Ende Juni fingen wir mit dem Wipfeln an, was auch maschinell durchgeführt wird.
Glück kann man sich nicht erkaufen – Wein schon.